Tag der offenen Gärten

in Friedberg

3. Juli 2022 11-16 Uhr

(Gastbeitrag)

Für alle Gartenfreund*innen, Naturliebhaber*innen und Menschen, die sich dafür interessieren, wie vielfältig die Friedberger Gartenlandschaft ist öffnen am 3. Juli viele Gärten in der Kernstadt ihre Pforten.

Es gibt viel zu sehen und zu erleben: Privatgärten, die im Stadtgebiet eine Oase für Pflanzen und Tiere bieten; Gemeinschaftsgärten, die Menschen zusammenbringen und auch für die Selbstversorgung genutzt werden;

einen Kunstgarten, in dem verschiedene Künstler*innen Ausstellungen organisieren und Angebote für die eigene Kreativität machen; einen Schulgarten, der in diesem Jahr reaktiviert wurde und Schüler*innen ermöglicht, selbst Gemüse anzubauen; die Jimbala Farm, auf der Kinder und Jugendliche in und mit der Natur gestalten können und einen Permakulturgarten, der anschaulich zeigt, wie Gärtnern im vollen Einklang mit der Natur funktioniert.


Wir freuen uns über viele Besucherinnen und Besucher, auf Austausch, Fragen und Vernetzung.


Einen Flyer zum Programm gibt es auch:

Michaela Schremmer

Bild: Kyra Scheifele

Gartentreffen im Januar und doch wächst da was! (Teil 1)

Gastbeitrag von der sehr gut vernetzten Michaela Schremmer:

Wir treffen Tine Hölzinger und Wolfgang Dittrich im Friedberger Begegnungsgarten. Wie alle Gärten ist auch der Begegnungsgarten zu dieser Jahreszeit vorrangig braun. Seit der Gründung hat sich viel getan: Es gibt eine Hütte für gemeinsame Aktivitäten, Toiletten, eine Terrasse, auf der wir es uns im Windschatten gemütlich machen.

Tine und Wolfgang erläutern uns das Konzept des Begegnungsgartens: Interessierte Menschen aus Friedberg können hier auf einem Stück Acker Gemüse und Obst anbauen. Das Ziel sind gemeinsame Aktivitäten unterschiedlicher Menschen, die sich beim gemeinschaftlichen Gärtnern näherkommen.

Außer dem evangelischen Dekanat, für das Tine und Wolfgang sprechen, sind im Begegnungsgarten noch andere Gruppen aktiv: eine inklusive Gartengruppe von „Mensch mach mit!“ und Jugendliche vom RDW Wetterau, die hier ein Gartenprojekt gestartet haben.

Die Ackerstücke sind begehrt, Familien, Freunde, Paare gärtnern hier. Auch ohne gemeinsame Aktivitäten kommen die Gärtner*innen ins Gespräch. Einige gemeinschaftliche Aktionen, wie ein Garten-Poetry-Slam, haben trotz Corona stattgefunden.

Die Betreuung der Projekte ist aufwändig. Bedenkt man, dass der Acker zum Teil durch die intensive Landwirtschaft ausgezehrt ist,  ist das Projekt ein Erfolg!Ein Teil des Ackers ist noch nicht bewirtschaftet und wartet noch auf interessierte und aktive Menschen, damit nach Corona nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Begegnungen  wachsen können.

Infos zum Garten gibt es unter:

https://dekanat-wetterau.ekhn.de/einzelansicht/news/begegnungen-im-beet-garten-treff-im-friedberger-begegnungsgarten-startet-wieder.html

Es ist Januar, aber da wächst was!

Eure: Michaela

Bild: Sabine

Gartentreffen im Januar und doch wächst da was! (Teil 2)

Gastbeitrag von der sehr gut vernetzten Michaela Schremmer.

Ein paar hundert Meter vom Gemeinschaftsgarten entfernt ist der interkulturelle Garten, den wir anschließend besuchen.

Ursprünglich war es ein Projekt für Bewohner*innen der Friedberger Altstadt. Ihnen sollte die Möglichkeit gegeben werden, Gemüse anzubauen. Das Grundstück wird von der Stadt Friedberg zur Verfügung gestellt, es gibt eine Hütte und eine Rasenfläche, auf der Veranstaltungen stattfinden können.

Im Sommer hat Tine Hölzinger hier Workshops für Mädchen veranstaltet. Die Nachfrage nach den Gartenstücken sei größer als das Angebot: Viele Migrant*innen schätzten die Selbstversorgung und hätten ein großes Wissen über den Gemüseanbau, so Wolfgang.

Ich denke spontan an meine Großmutter, die als Flüchtling aus dem Sudetenland ihren Schrebergarten immer als das größte Glück und die größte Versicherung gegen Hunger empfand. Selbstversorgung macht ein Stück unabhängiger.

Der Gemeinschaftsgedanke unterscheidet beide Gärten vom klassischen Schrebergarten. In einem Land, in dem das eigene Haus, der eigene Garten, das eigen Auto so unendlich hohe Lebensziele sind, ist das Umdenken zu mehr gemeinsamem Tun oft noch ungewohnt und manchmal nicht leicht. Wir alle müssen es  erst wieder lernen. Begegnungen sind für beide Projekte wichtig. Gemeinschaftliche Aktionen sollen verbindlicher werden, so die Idee von Tine und Wolfgang. Ich kenne das aus dem Saisongarten. Wenn man etwas gemeinsam tut, dann funktioniert die Vernetzung. Ansonsten bleibt dann doch oft jeder für sich, wenn auch sichtbar und nicht versteckt hinter der Schrebergartenhecke.

So sind beide Projekte, der Begegnungsgarten und der interkulturelle Garten zarte Pflanzen, die es verdienen, gehegt, gepflegt, beackert und gegossen zu werden!

Infos zum Interkulturellen Garten gibt es unter:

https://dekanat-wetterau.ekhn.de/angebote-themen/gesellschaft/interkultureller-garten-friedberg.html

Es ist Januar, aber da wächst was!

Eure Michaela

Bild: Sabine

Friedberg vernetzt sich!

Vor drei Jahren habe ich mit dem Text „Über mich“ meine Idee eines vernetzten Friedbergs in diesem Blog gestartet.
Im letzten Jahr flatterte eine Einladung ins Haus, die zu einem Treffen aufrief, sich zu vernetzen. Was für eine Freude! Zwei engagierte junge Frauen, Kyra und Rabea Scheifele, aus Friedberg, die sich der Permakultur verschrieben haben, haben nachhaltig engagierte Menschen corona-konform in ihren Garten eingeladen, zum Kennenlernen und Ideenaustausch. So viele Menschen, Ideen, Gruppen, von denen ich noch nicht oder nur am Rande gehört hatte. Dabei wurden vielfältige Ideen, Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse, was aus diesem Treffen erwachsen könnte zusammengetragen:

  • gemeinsame Auftritte
  • an Großprojekten arbeiten
  • gemeinsame Plattform
  • Synergien nutzen
  • sichtbar werden
  • statt zu jammern, Hoffnungsgeschichten erzählen
  • von einander wissen

Von den Initiatorinnen kam nun die Idee, meinen Blog zur gemeinsamen

Plattform

zu machen.
Neben dem, was von Anfang an die Idee hinter dem Blog war:

  • „öffentlich machen, was es schon gibt, für Suchende, Fragende, Neu-Nachhaltige und alte Hasen oder auch Neubürger unserer Stadt“,
  • werden nur mehrere AutorInnen an diesem Blog mitarbeiten: Gruppen vorstellen und Hoffnungsgeschichten schreiben,
  • gibt es vor allem auch einen Kalender mit Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit, der einmal im Monat aktualisiert wird.

Für mich ist dieses Treffen im Garten schon die erste Hoffnungsgeschichte!

Zeichnung: Scheifele

Naturnaher Garten

Offene Gärten Aktionswochen gegen das Insektensterben              

Da scheint heute endlich wieder die Sonne. In meinem Garten summt, brummt und zwitschert es. Das Gras steht kniehoch (mein Rasenmäher ist kaputt – ich muss wohl doch mal bei den Nachbarn fragen, bis ich das Ersatzteil bekomme). Es krabbelt und fliegt, kreucht und fleucht. Aus den Ritzen der Terrassensteine wachsen Wilde Erdbeeren, Gräser, Klee und Thymian.

Ist das jetzt naturnah, verwildert oder schlicht ungepflegt? Das mag jeder selber entscheiden. Aber so richtig naturnah würde ihn eine Expertin wohl nicht bezeichnen.

So freue ich mich auf diese Woche, wenn am Dienstag und Mittwoch (21./22.5.19: 18:00 bis 20:30 Uhr)naturnahe Gärten geöffnet werden und ich mir dort viele Anregungen und Tipps holen kann.

Neugierig? Dann schaut doch mal bei

http://www.agenda21-friedberg.de

vorbei. Die lokale Agenda 21 Friedberg, Projektgruppe „Naturnahe Gärten“ informiert dort über Zeiten und Treffpunkte für die Besichtigungen der Privatgärten.

Schöne Gartenstunden wünscht euch

Eure Sabine

Bilder: eigen

Saisongarten

Als wir vor vielen Jahren in unser Haus gezogen sind, war ich ganz schön traurig, dass in meinem Mini-Garten kein Gemüseanbau möglich war. Natürlich gibt es die klassischen Schrebergärten, doch so einfach konnte ich keinen erwerben. An so einem Garten hängt aber auch gleich ganz viel, und eigentlich wollte ich mich ja auch zunächst ausprobieren. Es ist gar nicht so leicht, abzuschätzen, ob die Zeit zu einer ernsthaften Gartenbewirtschaftung  reicht.

Nun 18 Jahre und zwei Bandscheibenvorfälle später, freue ich mich, dass unser Garten so klein ist. Doch damals hätte ich das Angebot des Saisongarten mit Wonne genutzt. Einfach mal ausprobieren was geht. Zunächst für ein Jahr, mit fachlicher Unterstützung. Wissen, wie etwas wächst und das auch mit den Kindern erleben und machen. Wissen, woher etwas kommt und das garantiert ökologisch.

In der Erde wühlen und dann stolz die eigene Ernte einbringen. Wenigstens einmal im Leben. Das prägt und ist nicht nur für die Umwelt nachhaltig.

Wenn ihr auch einen zu kleinen Garten habt oder in einer Wohnung ohne Garten wohnt, wenn ihr unsicher seid, wie es mit dem Anbau klappen soll, oder euren Kindern ein erlebnisreiches Jahr, jenseits der Computerwelt gönnen wollt, dann schaut doch mal auf der Seite des Saisongartens vorbei. Vielleicht bekommt ihr Lust das auch mal zu probieren.

https://www.saisongarten-friedberg.de/

Eine gute Ernte wünscht euch

Eure Sabine

Bilder: Schremmer, z.T. bearbeitet.

Hin und weg und zurück

Ich fand immer schon, dass eine der guten Seiten an Friedberg ist, dass man hier gut weg kommt. Klingt vielleicht ironisch, ist aber nicht so gemeint.

Von hier kann ich wirklich in alle vier (eigentlich sind es fünf )Himmelsrichtungen mit der Bahn fahren. An der Binnenvernetzung mit den Bussen in die Ortsteile und Nachbarstädte hat sich in den letzten Jahren durch die regelmäßige Taktung schon viel verbessert, aber da ist auch noch ganz viel Luft nach Oben.

Unser letzter Urlaub ging nach Berlin und war super entspannt. Überall alternativ, vegetarisch, vegan, ökologisch …

Nicht nur, dass wir von Friedberg über Frankfurt mit dem Zug schnell und stressfrei dahin reisen konnten, vor Ort benötigten wir definitiv kein Auto. Öffis, Fahrradstationen, oder auch mal der Luxus einer Schiffsfahrt mit ganz anderer Perspektive auf die Stadt, machen ein eigenes Auto völlig unnötig. Die Taktungen sind traumhaft und wir kamen wirklich problemlos in alle Stadtteile. Überall gibt es alternative Einkaufsmöglichkeiten und engagierte kleine Lokale mit vielfältigen leckeren vegetarischen oder veganen Speisen. Wir mussten nur von den Hauptverkehrsadern in eine Seitenstraße abbiegen. So war die Grundversorgung stressfrei gesichert und wir konnten uns ganz auf die tollen Museen und kulturellen Angebote der Stadt einlassen.

Was soll so ein Beitrag mit Schwärmerei für eine andere Stadt an dieser Stelle, werdet ihr euch fragen:

Weggehen und Zurückkommen gehören zusammen und wir sollten von anderen Städten lernen. Nicht, dass ich ernsthaft Friedberg mit Berlin vergleichen würde. Doch Berlin zeigt, wo die Reise hingehen kann, nicht nur für Großstädte, sondern für alle. Die Zeit ist einfach reif. Abgesehen davon: man wird ja noch mal träumen dürfen, dass auch in unserer Stadt so ein entspanntes Leben möglich sein wird. Ich denke, wir sind schon auf einem guten Weg. Eine Voraussetzung dafür ist sicher, dass wir die Angebote bei uns kennen:

Also vernetzt euch weiter!

Eure Sabine

Bild: eigen

Samstag in Friedberg

Heute war wieder ein wunderbarer Samstag in Friedberg. Es ist so einfach mit der Nachhaltigkeit hier. Ein Besuch beim Bioland-Stand auf dem Markt. Aber auch an den anderen regionalen Gemüseständen fällt auf, dass immer mehr Kunden ihre Leinenbeutel und Netze zücken, um sich Obst und Gemüse direkt und unkompliziert einfüllen zu lassen. Ein veganes Frühstück bei Siebenkorn und dann schnell noch die Wochenlektüre in der Stadtbibliothek aufgefüllt. Da gibt es zu Zeit eine Kochbuch-Präsentation zu den Themen Vegan und Vegetarisch in der 1. Etage.
Das Schöne an dieser Stadt ist, dass alles so nah zusammen liegt.
Zum Abschluss noch auf der kleinen Freiheit (Elvis Presley-Platz) die engagierte Gruppe von „Querstellen“ begrüßen, die sich u.a. für einen schnellen Kohleausstieg einsetzen.
Und was in Friedberg besonders nachhaltig ist: Menschen treffen! Man sollte nicht meinen, ein Besuch am Samstag auf der Kaiserstraße könne im Schnelldurchlauf erledigt werden. Dafür trifft man einfach viel zu viele Bekannte…

Was gibt es nachhaltigeres als Begegnungen und Gespräche?

Eure Sabine

Bild: eigen